Anmerkung: Dies ist der dritte Teil meiner Nach-Wahl-Analyse. Hier gehts zu den bisherigen Teilen:
Teil 1: Der Zustand der Anderen und
Teil 2 über die Piraten: Don´t be compromised, compromise! über die Piraten
Nachdem ich mir den Zustand der anderen Parteien angeschaut habe und grob skizziert habe, welche (zum Teil lange bestehedenden) Probleme ich bei den Bereichen Parteiprogrammatik, Parteistruktur, Parteikultur und Parteigeschichte sehe, konzentriere ich mich nun konkret auf den Aspekt Parteistruktur. Dazu habe ich mich mit Matthias Bjarnemalm (auf englisch) im Mumble unterhalten und unser Gespräch mit gezeichnet.
Matthias ist der Büroleiter von Amelia Andersdotter, MdEP, und Mitglied im Bundesvorstand der schwedischen Piratpartiet.
Hier sind einige Organisationen, für die er bereits gearbeitet hat:
Organizations I’ve worked for: (mixed volunteer work and some paid work)
Piratpartiet (3 Jahre Parteiorganisator, 2 Jahre Regionalkoordinator, 1 Jahr Wahlkommittee, 3 Jahre Mitglied des Bundesvorstands)
Ung Pirat (Gründe und 2 Jahre Generalsekretär)
Sverok (Swedish National association of boardgamers, Regionalvorstand usw.)
Universität von Uppsala (Vorstand)
Studentengewerkschaft Uppsala (Vizepräsident usw.)
Gesundheitsorganisation Uppsala (Vorstand)
Hier noch eine kleine Zusammenfassung (ersetzt den Podcast nicht) über die Themen, die wir besprochen haben: Matthias betonte, dass es kein Patentrezept für die Zusammensetzung von Vorständen und Gremien in Organisationen gibt. Ausgehend von dem, was er weiß, schlug er für die Piratenpartei Deutschland vor:
– Die verschiedenen relevanten Gruppen/Machtzentren der Partei sollten im Bundesvorstand repräsentiert sein.
– Der Auswahl der verschiedenen Gruppen/Personen in den Bundesvorstand sollte eine ausgewogene und intensive Diskussion in der Partei vorausgehen (in Schweden gibt es für die Bündelung dieser Diskussion ein eigenes Kommittee).
– Kandidaten sollte nicht für sich selbst kandidieren, sondern immer für eine Gruppe, die sie auch vertreten können und wollen.
– Bezahlt die Wahnsinnigen, die sich das antun wollen! Falls nicht, bezahlt wenigstens einige im geschäftsführenden Teil.
– Unterteilt zwischen dem geschäftsführenden Vorstand und dem politischen Gesamtvorstand.
– Beteiligt die Landtagsfraktionen, bringt ihr Wissen und ihre Expertise stärker in die Partei und die Gremien.
– Im Bundesvorstand könnte dies geschehen, indem Mitglieder aller vier Fraktionen in den erweiterten, politischen Bundesvorstand gewählt werden.
– Die Repräsentanten der Fraktionen sollte auch auf dem Bundesparteitag, also von allen Mitgliedern, damit ihre Legitimation möglichst hoch ist, gewählt werden.
Aber jetzt erstmal viel Spaß beim Podcast hören.